Bericht zum Referat - Iran und seine Nachbarschaft

Gespeichert von Priska Grütter am Mo., 21.05.2012 - 20:14
Iran-Experte und Alt-Botschafter Philippe Welti

"Der Iran hat strategisches und wirtschaftliches Potential" Über 60 Personen folgten der Einladung der Offiziersgesellschaft Langenthal u.U. und warteten am letzten Dienstag, 15. Mai, im Trafeletsaal des Hotels Bären Langenthal gespannt auf das Referat von Iran-Experte und Alt-Botschafter Philippe Welti. Der Präsident der Offiziersgesellschaft Langenthal u.U., Hans-Christian Schneider, eröffnete den Anlass und stellte den Referenten vor, bevor dieser mit seinem ausführlichen Referat einen tieferen Einblick in die aktuelle Situation und die wichtigsten historischen Begebenheiten in und um den Iran gab. Sein erstes grosses Kapitel widmete Welti der Nuklearfrage. Zwar ist der Iran offiziell im Besitz von nuklearen Brennstoffen, allerdings bestreitet der Staat die Absicht, damit Nuklearwaffen produzieren zu wollen. Die Nicht-Absicht sei aber kaum beweisbar, womit der Verdacht erhalten bleibt. Wie Welti aus seiner Zeit als Schweizer Botschafter im Iran 2004-2008 zu erzählen wusste, wurde schon damals wie auch heute die Prognose aufgestellt, dass der Verdacht, dass der Iran eine Atombombe gebaut hätte, sich in den nächsten 12-18 Monaten erhärten würde. Die Gefahr scheint also jederzeit unmittelbar. Auf die Nuklearfrage folgten einige historisch wichtige Ereignisse in der Region in und um den Iran. Welti begann bei der islamischen Revolution von 1979, erinnerte an die Geschehnisse im Iran-Irak-Krieg von 1980-88, den Konflikt zwischen Iran und Kuwait 1990 und den ersten Golfkrieg von 1991 und zeigte anschliessend die Konsequenzen aus den terroristischen Anschlägen im September 2001 in Amerika für die Region um den Iran auf. Als erste Konsequenz gelte der Afghanistan-Krieg 2001, als zweite der Irak-Krieg 2003. Nach rund einer Stunde landete Welti mit seinem geschichtlichen Abriss bei den aktuellen Ereignissen um den Arabischen Frühling und fasste die aktuelle Situation und politische Lage im Iran zusammen. Der Iran habe durchaus strategisches und wirtschaftliches Potential, jedoch mit politischer und strategischer Begrenzung. Zudem fehlten verlässliche Allianzpartner, wodurch der Iran auf sich alleine gestellt sei. Nach einer spannenden Fragerunde aus dem Publikum verdankte Hans-Christian Schneider im Namen der OG Langenthal u.U. den interessanten Abend.

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